Johann Hinrich Wichern

Johann Hinrich Wichern (1808-1881) gilt als Erfinder des Adventskranzes und war der Gründer der diakonischen Stiftung „Das Rauhe Haus“. 1842 gründete er auch unser Unternehmen, die Agentur des Rauhen Hauses.

Johann Hinrich Wichern

Einige Stationen im Leben von Johann Hinrich Wichern

Kindheit & Studium

21. April 1808 – Johann Hinrich Wichern wird als erstes von sieben Kindern geboren. Er wird von seinem Vater im Lesen unterrichtet, besucht später eine Privatschule und das Johanneum in Hamburg.

1823 – Nach dem Tod des Vaters erteilt Wichern Privatstunden in Bürgerhäusern, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.

1826-1828 – Er arbeitet als Erziehungsgehilfe in einer privaten Hamburger Internatsschule.

1828-1831 – Wichern studiert mit Hilfe von Stipendien in Göttingen und Berlin Theologie.

Gründung & Aufbau des Rauhen Hauses

1832 – An der Sonntagsschule des engagierten Pastors Johann Wilhelm Rautenberg in St. Georg wird Wichern sowohl Oberlehrer als auch Mitglied des „Besuchsvereins“, der die Familien der Schüler zu Hause aufsucht. Dabei lernt er die Not in den Armenvierteln Hamburgs kennen.

12.09.1833 – In der Hamburger Börsenhalle findet die Gründungsveranstaltung des Rauhen Hauses statt.

31.10.1833 – Wichern, seine Mutter und seine Schwestern ziehen in das Rauhe Haus ein, wenige Tage später kommen die ersten drei Jungen hinzu, bis Jahresende sind es bereits zwölf. In den folgenden Jahrzehnten wird das Rauhe Haus umfänglich erweitert.

1835 – Johann Hinrich Wichern und Amanda, geb. Böhme, heiraten im Rauhen Haus. Das Ehepaar wird neun eigene Kinder haben.

1839 – Erfindung des ersten Adventskranzes

11.02.1842 – Wichern gründet seine eigene Druckerei und seinen Verlag, die Agentur des Rauhen Hauses

Wirken in späteren Jahren

22.09.1848 – In seiner Rede zum ersten Kirchentag in der Schlosskirche zu Wittenberg ermahnt Wichern die Evangelische Kirche zur tätigen Nächstenliebe. Seine „Stegreifrede“ ist der Anstoß für die Gründung des Centralausschusses für die Innere Mission, aus dem später das Diakonische Werk hervorgehen wird.

Januar 1857 – Johann Hinrich Wichern übernimmt das Amt eines „vortragenden Rates für die Strafanstalten und das Armenwesen“ im preußischen Ministerium des Inneren und widmet sich der Reform des Strafvollzugs.

25.04.1858 – In Berlin gründet er das Evangelische Johannisstift.

Lebensabend

Mai 1872 – Wichern kehrt nach mehreren Schlaganfällen endgültig nach Hamburg zurück.

Ende 1873 – Nach einem weiteren schweren Schlaganfall überträgt er das Amt des Vorstehers seinem Sohn Johannes.

07.04.1881 – Johann Hinrich Wichern stirbt nach Jahren schwerer Krankheit. Er wird auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitskirche in Hamm beigesetzt.

Aus: Mit Wort und Tat – Agentur des Rauhen Hauses Hamburg, 2011, S. 19.
© Agentur des Rauhen Hauses Hamburg, 2017