Ostern

Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag sind die wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Doch wie feiert man das Osterfest als Christ? Und was haben Jesus Christus und die Kirche mit Osterhasen, Ostereier und Osterfeuer zu tun?

Wissenswertes rund um das Osterfest

Ostern: Fragen und Antworten

Warum feiern wir Ostern?

Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu Christi, die für die Christen den Ursprung ihres Glaubens darstellt. Die Auferstehung gibt die Hoffnung, dass diejenigen, die an Gott glauben und ihm dienen, Gerechtigkeit widerfahren werden.

„…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: ‚Jesu ist der Herr‘ und in deinem Herzen glaubst: ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt‘ so wirst du gerettet werden.“

Römer 10,9

Die Auferstehung bezeugt: Jesus Christus ist Gottes Sohn. Er trug die Sünden der Welt am Kreuz und starb, aber der Tod konnte ihn nicht halten, weil er selbst ohne Sünde war. Mit der Auferstehung hat Jesus Christus den Tod überwunden und uns ewiges Leben geschenkt. Es ist der Sieg des Lebens über den Tod. Das ist der Grund, weshalb Ostern eine solch hohe Bedeutung für das Christentum hat. Die Auferstehung verheißt uns, dass Gott auch alles andere, was er uns in seinem Wort, der Bibel, versprochen hat, erfüllen wird.

Wann wird Ostern gefeiert?

Der Ursprung von Ostern ist Jesu Kreuzigung, Tod und Auferstehung. Diese Ereignisse fielen in die Zeit der Feier des jüdischen Pessach-Festes, in die Mitte des Monats Nisan, der 30 Tage lang ist und immer von Mitte März bis Mitte April geht. Das liegt daran, dass der jüdische Kalender ein an den Mond gebundener Kalender ist.

Rund 300 Jahre lang feierten die Nachfolger Jesu sogar jeden Sonntag Ostern. Im 4. Jahrhundert wurde als Termin für die Feier des Osterfestes dann der erste Sonntag nach Frühlingsvollmond festgelegt. Das hat zur Folge, dass Ostern ein beweglicher Festtag des Osterfestkreises ist und jedes Jahr zu einer anderen Zeit gefeiert wird. Ostern findet somit frühestens am 22. März und spätestens am 25. April statt.

Wie lange geht die Osterzeit?

Der Osterfestkreis beginnt mit Aschermittwoch und der damit einsetzenden Passions- und Fastenzeit. Sie dauert vierzig Tage, in Anlehnung an das Fasten Jesu in der Wüste. Christen und Christinnen gedenken in dieser Zeit an das Leiden Jesu Christi. Die Fastenzeit endet mit der Feier der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostersonntag. Mit dem Osterfest beginnt die eigentliche Osterzeit, die sogenannte österliche Freudenzeit. Diese dauert in jedem Jahr genau 50 Tage.

Der Osterfestkreis sowie die österliche Freudenzeit enden mit dem Pfingstfest, das wie Christi Himmelfahrt vom Termin des Osterfestes abhängt und folglich ebenfalls zu den beweglichen Feiertagen gehört.

Osterglocken Narzissen

Was ist an Ostern passiert?

Die Ostergeschichte lässt sich in den vier Evangelien der Bibel nachlesen.

Palmsonntag

An Palmsonntag – eine Woche vor Ostersonntag – zieht Jesus, wahrscheinlich durch das Goldene Tor, in Jerusalem ein. Die Menschenmenge breitet Palmzweige und Kleider vor ihm auf dem Weg aus und er zieht unter großem Jubel auf einem Esel ein.

Palmzweige zum Palmsonntag

Gründonnerstag

Gründonnerstag ist ebenfalls für Christen von großer Bedeutung. Denn an Gründonnerstag feiert Jesus mit seinen Jüngern in Jerusalem das Passamahl, das ist der Ursprung unseres heutigen Abendmahls. Am späten Donnerstagabend zieht sich Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane zurück, um zu beten. In der Nacht auf Freitag erfolgt dort der Verrat durch Judas und die Gefangennahme Jesu.

Karfreitag

Freitagmorgen vor Sonnenaufgang wird Jesus durch den Hohepriester Kaiphas in dessen Palast verhört und zum Tode verurteilt. Der Palast befand sich vermutlich in der Nähe des Jaffa-Tores. Danach wird Jesus morgens vor dem Hohen Rat verhört. Im Anschluss führt der gesamte Hohe Rat Jesus zum Verhör zum römischen Statthalter Pilatus. Pilatus lässt Jesus zu Herodes Antipas in den Palast des Herodes bringen, wo Jesus erneut verhört wird. Jesus wird zu Pilatus zurückgeschickt. Um Unruhen in seiner Provinz zu vermeiden, verurteilt Pilatus Jesus zum Tode. Jesus wird brutal gegeißelt. Wo genau dies in der Stadt erfolgte, ist ungewiss. Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte Golgatha trägt Jesus sein Kreuz zunächst selbst. Durch die Geißelung geschwächt bricht er jedoch darunter zusammen. Simon aus Kyrene trägt ihm das Kreuz daraufhin. Jesus wird gekreuzigt. Nach drei Stunden legt sich um 12 Uhr mittags eine Finsternis auf das ganze Land, die drei Stunden anhält. Dann stirbt Jesus. Die Erde bebt und im Tempel reißt der Vorhang von oben bis unten entzwei. Das bedeutet: Der Weg zu Gott ist frei.

Ostersonntag

Früh am Sonntagmorgen kommen einige Jüngerinnen zum Grab, weil sie Jesu Leichnam nach jüdischer Sitte einbalsamieren möchten. Doch das Grab ist leer. Die Wachen und die Frauen erschrecken sich. Da hören sie, wie Engel zu ihnen sagen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden“ (Lukas 24,5-6). Daran gedenken Christen an Ostersonntag.

Ostermontag

Die Bedeutung von Ostermontag ist eine Weiterführung und Ergänzung zum Ostersonntag. An Ostermontag wird der Begegnung des Auferstandenen mit den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus gedacht. Man spricht bei den beiden daher auch von den „Emmaus-Jüngern“.